Ratgeber Adipositas bei Kindern
Informationen für Betroffene und AngehörigeDie Vorbeugung gegen Adipositas bei Kindern beginnt bereits im Säuglingsalter. Nicht jedes Schreien des Babys sollte mit dem Fläschchen oder mit der Brust beantwortet werden. Man sollte Kinder früh über eine gesunde und ausgewogene Ernährung aufklären. Auch sollten sie wissen, wie wichtig die Ernährung für ihre Gesundheit ist. Kinder sollten Informationen über den Zusammenhang zwischen Energiezufuhr und Energieverbrauch bekommen. Regelmäßige Mahlzeiten sind wichtig: drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten. Gut geeignet für eine gesunde Ernährung sind frisches Obst und Gemüse. Auch Vollkornprodukte sind gesund. Milchprodukte sollten fettreduziert sein. Kinder sollten nur wenig Fleisch und Eier zu sich nehmen. Ein Esstagebuch bereitet auf den Beratungstermin beim Kinderarzt vor.
Wissenswertes zu Adipositas bei Kindern
Vorbeugung gegen Adipositas im Säuglingsalter
Die Prävention gegen Adipositas bei Kindern beginnt bereits beim Säugling. Man sollte den Kindern nicht bei jedem Schreien das Fläschchen geben. Dies kann nämlich dazu führen, dass Kinder auch später bei jedem Problem negative Gefühle mit Essen kompensieren wollen. Frischgebackene Eltern sollten also zur Vorbeugung einer Adipositas bei Kindern auch mal versuchen, ihr Baby mit Wiegen, Schaukeln oder Streicheleinheiten zu beruhigen. Auch der Babyspeck, den man oft bei Kindern niedlich findet, verwächst sich nicht immer. Bei der Einschulung sollten bei Kindern keine überflüssigen Fettpolster mehr vorhanden sein. Sie können ein erstes Anzeichen der Adipositas sein.
Vorbeugung gegen Adipositas bei Kindern durch Aufklärung
Schon früh sollte man den Kindern Kenntnisse über Adipositas, eine gesunde Ernährung und Spaß an der Bewegung vermitteln. Der gesamte Lebensraum sollte gesund gestaltet sein. So ist die Entwicklung einer Adipositas bei Kindern unwahrscheinlicher und ein späteres gesundes Leben einfacher. Um einer Adipositas vorzubeugen, sollte man den Kindern Informationen geben über …
- … die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Ernährung und Gesundheit
- … eine gesunde und ausgewogene Ernährung
- … eine selbstständige Wahl gesunder Nahrungsmittel
- … den Zusammenhang zwischen Energiezufuhr und Energieverbrauch
Zur Vorbeugung gegen Adipositas bei Kindern: die Mahlzeiten
Man sollte Kindern früh vermitteln, wie wichtig eine regelmäßige Ernährung in Form von drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten ist. Dies ist von enormer Bedeutung, weil die Kinder durch die Pausen ein Gespür für ihre Sättigungs- und Appetitgefühle entwickeln können. Kein Kind sollte zu allen Tageszeiten voll gesättigt sein.
Was sollte zur Vorbeugung gegen Adipositas auf dem Speiseplan stehen?
Als Zwischenmahlzeiten eignen sich zur Vorbeugung gegen Adipositas besonders frisches Obst, frisches Gemüse oder Milchprodukte mit wenig Fett (z. B. fettarmer Joghurt oder Magerquark). Auch Vollkornprodukte sind geeignet, denn sie enthalten viele wertvolle Nährstoffe, Ballaststoffe und halten lange und nachhaltig satt.
Die Nahrungsmittel sollten überwiegend pflanzlicher Natur sein. Mit Eiern und Fleisch – selbst wenn es mager ist – sollte man eher sparsam umgehen. Einmal in der Woche sollte man frischen Fisch verzehren. Nahrungsmittel, die viel Zucker oder Fett enthalten, sollten möglichst selten gegessen werden.
Wie bereitet man sich auf einen Termin beim Ernährungsberater oder Kinderarzt vor?
Es gibt eine einfache Vorbereitung auf die Beratung: Man führt ein Nahrungsmittel-Tagebuch. Man schreibt über mehrere Tage peinlich genau alles auf, was das Kind verzehrt und trinkt. So kann der Berater konkrete Tipps zur Vorbeugung gegen Adipositas bei Kindern geben.
Fedor Singer
Um zu erkennen, ob ein Kind Adipositas hat, kann man den sogenannten Body-Mass-Index (BMI) berechnen. Der so ermittelte Wert kann mit einer Tabelle für BMI-Werte bei Kindern und Jugendlichen verglichen werden. Auf den Tabellen kann man sehen, dass die Werte ab der 90. Perzentile Übergewicht indizieren, ein Wert ab der 97. Perzentile Adipositas und ein Wert ab der 99,5. Perzentile extreme Adipositas. Die Diagnose einer möglichen Adipositas muss ein Arzt vornehmen. Wenn so die Diagnose Adipositas gesichert ist, kann man nach ursächlichen Erkrankungen suchen, die aber eher selten sind. Man sollte aber feststellen, ob die Adipositas bereits Folgeerkrankungen verursacht hat.
Man versucht mit einer Kombination aus Ernährungsberatung, Verhaltensveränderung und mehr Bewegung gegen die Adipositas bei Kindern anzugehen. Die Therapie der Adipositas muss langfristig angelegt und darf nicht nur z. B. auf einen Klinikaufenthalt beschränkt sein. Die Kinder müssen sich also daran gewöhnen und nachhaltig an eine gesündere Ernährung und einen bewegungsreicheren Alltag herangeführt werden. Das Wissen allein, warum man die Ernährung verändern und abnehmen sollte, ist in der Regel nicht ausreichend. Das Essverhalten der adipösen Kinder sollte mit praktisch anwendbaren Übungen verbessert werden. Wichtig bei allen Maßnahmen ist die Einbeziehung des familiären Umfelds der Betroffenen.
Unter Adipositas bei Kindern versteht man krankhaftes Übergewicht. Als Maßstab kann die Berechnung des Body-Mass-Index (BMI) dienen. Man muss allerdings auch noch altersspezifische und geschlechtsspezifische Besonderheiten bei Kindern in Betracht ziehen. Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen kommen immer häufiger vor. Kinder mit Adipositas riskieren schwerwiegende gesundheitliche Probleme. Zu diesen Erkrankungen können gehören: Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Gelenkkrankheiten und Rückenschmerzen, Stoffwechselerkrankungen, Nierenprobleme. Auch Erkrankungen der Atemwege kommen bei Kindern mit Adipositas öfter vor. Psychische Probleme durch Hänseleien, Mobbing oder verminderte Bewegungsfähigkeit sind keine Seltenheit bei Adipositas.